Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die frühen Ereignisse der Jahre ab 1915 in Hamburg werden in historischen Rückblicken vielfach angesprochen, denn es wurden in dieser Zeit verschiedene Weichen gestellt, die sich auf die Historie der Witte-Astrologie bis heute auswirken. Ich möchte für Verständnis für diese Rückblicke werben, die auch aus dokumentarischen Gründen notwendig erscheinen, denn es gibt einige Berichte oder vermeintliche Fakten, die nicht mit Tatsachen übereinstimmen und ein falsches oder gar diskreditierendes Licht werfen.
Als Beispiel sei an die Behauptung erinnert, dass Alfred Witte seine Transneptuner „intuitiv“ oder gar „zufällig“ aufgefunden hätte. Dabei hatte Witte in eigenen Worten sein astrologisches Experiment unmissverständlich beschrieben, welches er durch logische Rückschlüsse bewusst, systematisch und mit mathematischer Akribie durchgeführt hatte.

Ein anderes Beispiel ist eine Frage, die mir 2015 in einem Interview gestellt wurde. Nick D. Best (Kanada) stellte mir die Frage, ob es richtig sei, dass sich Alfred Witte seiner Verhaftung durch Freitod entzog, indem er eine selbst hergestellte Zyankalikapsel auf dem Rücksitz eines Polizeiautos eingenommen hätte. Eine Story im Hollywood-Stil, die leider auch in anderen Variationen verbreitet ist. Eine Verhaftung musste Witte nicht befürchten. Die Verhaftungswelle begann zwei Monate vor seinem Freitod und führte nicht zu seiner Inhaftierung, aber zu schweren Einschüchterungen und regelmäßigen polizeilichen Kontrollmaßnahmen.

Zur Wahrheitsfindung lohnt es sich immer, historische Dokumente und Berichte näher anzusehen. Vor einigen Monaten […]