'Die Vertreter der Witte-Astrologie nehmen für sich in Anspruch, eine wissenschaftliche Astrologie zu betreiben. Die meisten Anhänger würden in diesem Sinne zu Recht die Formelsprache und die mathematische Horoskop-Analyse und Beweisführung als ein besonderes Merkmal der wissenschaftlichen Astrologie herausstellen, doch der Wissenschaftsbegriff geht in diesem Fall weit tiefer. Studiert man die Geschichte der Hamburger Schule, dann ist der Wissenschaftsbegriff nicht nur im Sinne der astrologischen Herangehensweise, sondern als Grundhaltung spürbar, die Astrologie aus einem naturwissenschaftlich fundierten Umfeld heraus weiterzuentwickeln, bzw. zu befruchten.

Heutige Studenten kommen mit dieser Haltung eher am Rande in Kontakt. Ich meine damit, dass der Begriff der wissenschaftlichen Astrologie zwar gern übernommen wird, doch ohne zu wissen, was für eine tiefe Bedeutung dieser Begriff in der Geschichte der Hamburger Schule hat.

Dies mag vielleicht daran liegen, dass die Astrologie nicht so recht in den heutigen Wissenschaftsbegriff passt. Weder reine Naturwissenschaft noch Geisteswissenschaft, sondern eher im Wissenschaftsbegriff der Antike ansässig, werden ältere astrologische Publikationen vorschnell als pseudowissenschaftliche Folklore abgetan. Dies mag teilweise sogar zutreffen, was allerdings zu dem Missverständnis führt, dass es eine wissenschaftlich ausgerichtete Astrologie nicht geben kann.[...]''

Nach einer Einführung zum Wissenschaftsbegriff in der Hamburger Schule folgt der Abdruck eines Vortrages zur Kosmologie Alfred Wittes, der auf der IUF-Konferenz Oktober 2010, in New York, gehalten wurde.